49er Story: Bischoff und Tranow

49er Story: Bischoff und Tranow

Die Erste 07.10.2021

„Wichtig ist uns, dass wir eine Einheit bilden. Das muss die Mannschaft spüren.“

von Thomas Austermann

Pandemiebedingt greift die richtige Zusammenarbeit des Trainerteams bei der Ersten des FCG später als 2020 erhofft – nämlich jetzt. Chefcoach Florian Reckels, die Assistenten Klas Tranow und Stefan Bischoff sowie die Torwarttrainer Claus Puls und Stephan Tantow dürfen, Stand heute, wirklich kontinuierlich an die Arbeit gehen. Nur das macht Sinn, wenn man etwas entwickeln möchte.

Während Bischoff als Doktor der Rechte seinem Beruf bei einer Kanzlei in Hamm nachgeht, arbeitet Tranow als Betriebswirt im Familienunternehmen. Stark beansprucht sind beide – nur mit Enthusiasmus und innerer Überzeugung ist ihr sportlicher Dienst durchzuhalten. A-Lizenzinhaber Bischoff ist ja als der Club-Insider im FCG geblieben, während Tranow – mit Reckels bekannt aus Altenberger Zeiten – im Vorjahr als der Neue in den Sportpark kam. Wie sich die beiden Co-Trainer welche Aufgaben genau aufteilen, darüber sprachen sie mit dem 49er-Magazin:  Gefordert sind sie wie von Reckels gewünscht in der oft kleinteiligen Alltagsarbeit ebenso wie als meinungsstarke Typen, die das komplexe Kollektiv namens Mannschaft immer im Blick haben. „Die Zuständigkeiten sind geklärt. Wir haben gewisse Kompetenzen und arbeiten an Schwerpunkten“, sagt der 30-jährige Bischoff. Im Training geht es stets um das Hinführen zum anstehenden Spiel. „In dieser Arbeit muss ein roter Faden erkennbar sein. Das Handball- Kopfballspiel reicht da nicht.“ Die Abteilung Offensive ist bei Bischoff im Fokus, die Defensive bei dem drei Jahre älteren Tranow. Der wacht vor dem Training auch übers richtige Einstimmen aufs Training. „Athletik, Kräftigung, Mobilisierung“, nennt er Stichwörter. Und: „Die Arbeit mit jenen, die aus der Verletzung zurückkommen. Da geht es stark um Belastungssteuerung.“ Am Spieltag sind beide fürs Warmmachen zuständig. Und überlassen auch hier nichts dem Zufall.

Dem Alltag übergeordnet sind Einheiten, die in bestimmten Etappen durchgezogen werden und der grundsätzlichen Ausrichtung gelten. Man darf wohl sagen: ihrer beim FCG umzusetzenden Philosophie. Je näher der Ernstfall rückt, desto konkreter geht es zu im Training. „Ab dem Freitag wird es dann gegnerspezifisch“, so Bischoff. Wenn es der Spielplan zulässt, „sieht einer aus unserem Team den Gegner vorher live.“ Geht aber nicht immer, weshalb das aufgebaute Netzwerk zu befreundeten Trainern anderer Teams tragen muss. Der für die Vorbereitung auf den Gegner zuständige Bischoff telefoniert nicht wenig, auch Reckels holt sich Infos. Und gibt selbst welche preis. „Das ist längst ein übliches Geben und Nehmen geworden“, sagt Tranow. Videostreams der Spiele gibt es ja bisweilen auch, das Re-Live-Format wird genutzt – auch, um die eigene Leistung bildhaft zu reflektieren. Bischoff schreibt übrigens während des Spiels permanent auf, was ihm wichtig erscheint. Das fließt in die Nachbesprechung ein. Montags haben die meisten Kicker mal frei. Aber nicht die, die ohne Einsatz blieben. „Spielersatzeinheiten“ nennt Bischoff das angesetzte Treffen für Reserveleute, das er und Tranow steuern. „Mittelfristig wollen wir auch Testpartien für diese Spieler vereinbaren.“ Montags teilnehmen können auch solche, die an einem anderen Wochentag mal frei haben müssen oder wollen.

Gefragt sind Urteile und Ansichten der Co-Trainer unbedingt vom Chef. „Wir reden wirklich über alles – Termine, Trainingsinhalte, die Formation, die Kaderbesetzung, einzelne Spieler“, sagt Bischoff. „Wir sind gefragt und gefordert. Und durch die Bank einer Meinung.“ Wenn es mal nicht so ist, entscheidet am Ende Reckels. „Wichtig ist uns, dass wir eine Einheit bilden. Das muss die Mannschaft spüren.“ Tranow („Dass sich der Verein diese personelle Ausstattung leistet, spricht klar für seine herausragenden Strukturen.“) hat schnell „die vielen Persönlichkeiten in Gievenbeck“ ausgemacht und kennengelernt. „Mir wurde und wird es sehr einfach gemacht.“ Reckels ist gut zufrieden mit beiden. „Wir sind als Team in den doch wenigen Wochen bisher bestens zusammengewachsen. Es besteht ein großes Vertrauensverhältnis. Wenn wir mit Claus und Stephan Tantow in der Kabine sitzen, macht es Spaß, über sportliches wie privates zu reden.“ Das Klima schätzt Tranow sehr. „Hier funktioniert Teamwork wirklich. Wir unterscheiden uns als Typen, wir sollen und wollen kontrovers-konstruktiv diskutieren. Niemand fühlt sich hier auf den Schlips getreten, wenn die anderen mal anderer Meinung sind.“

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