49er Story: Kooperation zwischen FCG und Schalke

49er Story: Kooperation zwischen FCG und Schalke

28.04.2022

Echtes Miteinander seit 2017

von Thomas Austermann

Als einer von zehn Vereinen darf sich der 1. FC Gievenbeck als Kooperationspartner der Knappenschmiede des FC Schalke 04 bezeichnen. Die Verbindung besteht seit Februar 2017, ist zeitlich nicht befristet und wird nach außen hin dokumentiert mit einem Schild mit dem Knappenschmiede-Logo, auf den Werbebanden sowie mit Fahnen beider Clubs. Wie aber wird das Netzwerk mit Inhalt gefüllt? Darüber sprachen wir mit FCG-Abteilungsleiter Christian „Lüde“ Wielers und dem S04-Verantwortlichen Christian Buchholz, der seit 2014 das Bindeglied zwischen Knappen und Kooperationspartnern ist.

Wielers war auf Bitten von Clubchef Jörg Rüsing, der in einer juristischen Angelegenheit Kontakt mit dem Traditionsverein hatte und wichtige Ansprechpartner kannte, gemeinsam mit Sascha Brinker zu den Schalkern gereist. 2016 war das. Oliver Ruhnert – bis Juli 2017 Leiter der königsblauen Nachwuchsabteilung und seit Mai 2018 weithin geschätzter Geschäftsführer Profifußball und Leiter der Lizenzspielerabteilung bei Union Berlin – und Buchholz waren zwei ihrer Ansprechpartner. „Wir sind da nicht als Bittsteller aufgetreten, sondern haben unseren FCG und seine Werte vorgestellt“, erinnert sich Wielers. Und war doch überrascht, „wie schnell uns klar war, dass unsere Philosophien bestens zusammenpassen.“ Dass er und Buchholz schon als Trainer von Juniorenteams aufeinander getroffen waren, sorgte wohl auch für die schnelle Annäherung. Und den Beschluss zum Miteinander im Bereich der E- und D-Junioren, also den Altersklassen, die im Fokus dieser Kooperation stehen. Das Miteinander wird seither gelebt und gepflegt, wenn auch pandemiebedingt zuletzt unter eingeschränkten Möglichkeiten. „Wir agieren komplett auf Augenhöhe in einer Partnerschaft, die absolut ehrlich und vertrauensvoll ist“, sagt Wielers. „Zu keiner Zeit haben wir den Eindruck, dass hier ein Großer mit einem Kleinen spricht.“ Er lebt den Kontakt mit Buchholz regelmäßig telefonisch, kann sich Rat einholen oder einfach austauschen. „Wir sind tatsächlich nie auf einer Einbahnstraße unterwegs. Das imponiert mir ebenso wie das gesamte Miteinander in der Knappenschmiede.“

Auch unter dessen Chef Mathias Schober hat sich daran nichts geändert. Auch nach dem Abstieg in Liga zwei nicht. Kooperationspartnern bietet Schalke etwas an: So etwa Training für Torhüter, Freundschaftsspiele im Schatten der Arena, Kooperationsturniere und interne Wettbewerbe namens Talent-Tage, Tagungen, Hospitationen, Fortbildungen für Trainer, Zusammenarbeit mit Sportpsychologen. FCG-Jugendtrainer weilten bereits in Gelsenkirchen, Mannschaften traten zu Test an, eine Trainer-Fortbildung führte Schalke in Gievenbeck durch und vergab für den kommenden 1. Mai das traditionelle D-Juniorenturnier aller Kooperationsclubs plus zwei Schalker Teams ebenfalls an den FCG. Dass die Schalker auch etwas haben wollen, ist logisch. Nämlich den Überblick über die Szene der regionalen Talente. Und den möglichst ersten „Zugriff“ auf junge Asse. Das Netzwerk ist nicht zufällig der Scoutingabteilung untergeordnet. „Natürlich wollen wir die Talente bei uns sehen, wenn es passt“, sagt Buchholz. „Aber einen E-Juniorenspieler würden wie nie von Münster aus nach Gelsenkirchen lotsen. Allein die Fahrzeit wäre nicht zu verantworten.“ Wie Wielers lobt der 44-jährige Hauptangestellte (Administration Scouting) den gemeinsamen Draht. „Gievenbeck ist ein sehr gut geführter Verein mit familiärem Umfeld, der ständig wächst und die Teams in guten Ligen spielen hat. Wir haben es nur mit supernetten Menschen zu tun, die unglaublich engagiert sind“, wertet Buchholz. Er war unlängst noch vor Ort, als sich in der B-Junioren-Westfalenliga der so bärenstarke FCG und die Schalke Zweite unter Coach Willi Landgraf mit 3:3 trennten. Er ist bestens im Bilde, was die münsterischen Möglichkeiten und Perspektiven angeht. „Wir leben die Partnerschaft, ganz klar. Die ist keine Nummer auf dem Papier. Für uns ist das Netzwerk der Weg, den wir gemäß unserer Identität gehen wollen.“ Um finanzielle Dinge gehe es dabei nicht. „Der enge und stetig gepflegte Kontakt ist sehr wichtig.“

Vielleicht hat ihm auch imponiert, dass der FCG einen Wechsel zu einem anderen Kooperationsclub ab-lehnte. Ausgerechnet Borussia Dortmund brachte sich ins Gespräch für eine Partnerschaft, die womöglich unter anderen Bedingungen gefasst worden wäre. Intern wurde das Thema ausgiebig diskutiert. Eine andere Geschichte schrieb ein junger FCG-Kicker, der den BVB-Scouts aufgefallen war. Als die Dortmunder ihn einluden, meldete der FCG das seinem Kooperationspartner. „Das gehört zum ehrlichen Miteinander“, sagt Wielers dazu.

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