49er Story: "Rolo" Böckmann

49er Story: "Rolo" Böckmann

2. Mannschaft 06.03.2024

Böckmann ist beim FCG der Mann für die Finanzen, die Zweite und die Schiedsrichterei

von Thomas Austermann

Roland „Rolo“ Böckmann (Foto) ist beim 1. FC Gievenbeck an etlichen Stellen engagiert und verantwortlich. Der Mann fürs Rechnungswesen, das Controlling und die Buchhaltung ist – bis Serienschluss noch – zusammen mit Marko Tesic Coach der starken Kreisliga-A-Truppe. Und, das ist jetzt unser Story-Thema, er schiedst für den Club und ist gemeinsam mit Ole Engbert auch der Schiedsrichterobmann.

Wenn der 53-Jährige über seine Rolle als Unparteiischer spricht, die im Juli 2016 begann, kann er schnell ins Schwärmen kommen. Ja, ins Schwärmen! Diesen oft von Aktiven wie Zuschauern so arg kritisch begleiteten Job macht er nämlich leidenschaftlich gerne. „Ich hab‘ ja einige Ämter im Fußball ausgefüllt. Das Amt des Schiris wird das letzte sein, das ich aufgebe“, sagt er entschlossen. Böckmann kann mühelos werben für diese Tätigkeit und das Miteinander in der Gruppe der Spielleiter, „das wirklich ausgezeichnet ist und mich immer wieder motiviert.“ Das Problem für den Obmann, das der FCG keineswegs alleine hat: Es gibt nicht genug Menschen, die zur Pfeife greifen. Dabei geht ohne sie mal gar nichts.

Der FCG stellt so viele Mannschaften auch höherklassig, dass er Spitzenreiter im Kreis ist. Kein anderer Verein muss gleich 14 Schiris melden. Allein für die Oberliga-Erste werden vom Verband drei Unparteiische erwartet. Dank des gerade nachgerückten 19 Jahre jungen Emil Lüttenberg sind faktisch zehn im Einsatz. Für jeden fehlenden Unparteiischen werden pro Quartal 100 Euro an die Kreiskasse fällig. Stand heute wären das also 1600 Euro pro Jahr. „Das ist ein echter Batzen“, sagt Böckmann. Und zahlt, aber eben ungern. Dem Kreis bleiben nur wenige Möglichkeiten, die Verbandsregelung abzumildern. Er kann etwa bei Ausfällen wegen Krankheit großzügiger re- agieren bezüglich der Fehlzeiten.

Gievenbeck kümmert sich sorgfältig um seine Unparteiischen. Jeder erhält eine monatliche Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Das ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Kosten, die für Leiter der FCG-Heimspiele anfallen. Ein Oberliga-Schiri kostet 75 Euro pro Einsatz, die Assistenten je 50 Euro. Plus Fahrtkosten. Ein Leiter einer Kreisliga-A-Partie kostet 27 Euro, zum Beispiel. „Wir sind in dem Bereich inzwischen bei Kosten von 15.000 Euro pro Jahr angekommen“, rechnet Böckmann hoch.

Über 18 Jahre alte Schiris müssen pro Saison acht Partien je Halbserie leiten. Böckmann selbst kam bereits Anfang Februar auf 15 Saisoneinsätze, bis in die Kreisliga B und A- oder B-Junioren-Landesligen. „Zu den erforderlichen Einsätzen zählen nicht jene Spiele, die keine offiziellen Spielleiter benötigen. Vorbereitungsspiele etwa“, erklärt Böckmann, warum definitiv eine Mehrbelastung vorliegt. Zudem: „Ich selbst hatte schon Spielzeiten mit 30 oder mehr offiziellen Einsätzen. Und finde, dass so etwas grundsätzlich im Schiedsrichtersoll auch berücksichtigt und angerechnet werden müsste.“

Dass der FCG mehr Kandidaten motivieren müsste, eine Referee-Karriere zu starten, liegt auf der Hand. „Da sollten wir intern aktiver werden und offensiv auf die Menschen zugehen“, sagt Böckmann. Er bedauert das Fehlen eines hochklassig einzusetzenden „Zugpferds“, dessen beispielhaftes Engagement „ganz sicher für einen Motivationsschub sorgen kann.“

Ihn muss niemand mehr anschieben. Oft leitet Böckmann am Sonntagvormittag Spiele – und ist am Nachmittag als Trainer der Zweiten gefordert. Dass der eine Job den jeweils anderen positiv beeinflusst, „ist ganz klar so. In Sachen Spielverständnis, Antizipation oder Einschätzung von Spielertypen hat man Vorteile, wenn man beide Seiten kennt.“ Böckmann hat hohe Ansprüche an sich selbst. „Ich will und muss die Aktionen auf dem Platz und die Atmosphäre angemessen bewerten. Ich erwarte von mir, immer auf Ballhöhe zu sein.“ 

Seine direkte Ansprache und seine Vita sorgen längst dafür, dass er eine Autorität darstellt. „Ich habe ein Gefühl dafür entwickelt, wann ich mich streng an die Regeln halten muss und wann nicht ganz so streng.“ Als Trainer legt er größten Wert auf Disziplin am Spielfeldrand und das korrekte Verhalten gegenüber dem Spielleiter. „Ich bin jetzt im sieben Trainerjahr im Seniorenfußball. Und habe genau einmal eine Gelbe Karte kassiert. Völlig angebracht war das, aber diesbezüglich ärgere ich mich noch immer über mein Verhalten an dem Tag.“

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Du hast Lust, dich als Schiedsrichter*in in Gievenbeck zu engagieren und künftig bei deinen Spielen an der Pfeife von uns begleitet zu werden? Dann melde dich gerne bei uns!

#AUSPURERFREUDEAMSPIEL

Foto: Markus Paletta

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