Endlich wieder Derbysieger! Lange Zeit hat es gedauert, bis der FCG den Stadtrivalen der U23 des SC Preußen Münster schlagen konnte, doch am vergangenen Sonntag war es endlich so weit. Erstmals überhaupt in der Oberliga Westfalen bleiben die Punkte in einem Spiel gegen die Adlerträger nach dem 2:1- Erfolg in der heimischen Senger-Arena. Doch der Weg dahin war äußerst beschwerlich. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams, ohne für wirkliche Torgefahr zu sorgen. Nach 35 Minuten war es dann der Ex-Preuße Bene Fallbrock, der den FCG nach einem hohen Ballgewinn von Sven Rüschenschmidt- Sickmann und mustergültiger Umschaltaktion über Genti Muja in Führung brachte. Nun hatte Fallbrock Blut geleckt und sorgte keine zwei Minuten später für das 2:0. Über den linken Flügel setzte er sich nach cleverem Pass von Louis Martin stark im Eins gegen Eins durch und zwang SCP-Verteidiger Noah Kloth zu einem Eigentor (37.). Dann schwächte sich unsere Erste selbst und musste ab der 56. Minute in Unterzahl auskommen: Der bereits im ersten Durchgang verwarnte Jonas Tepper ließ einen Freistoß der Adlerträger nicht schnell ausführen und sah folgerichtig die Ampelkarte. In der Folge bekam der SCP natürlich Oberwasser, wobei die größte Torchance in dieser Phase Gievenbecks Alex Wiethölter zuzuschreiben ist: Mit einem Lupfer (63.) scheiterte er jedoch am aufmerksamen SCP- Kepper Matthias Bräuer. Auf der anderen Seite landete schließlich eine der vielen Flanken von Isaac Eichie im Netz (78.), ohne dass das Endergebnis noch weiter ins Wanken geriet. Das Team unseres Trainerduos Torsten Maas und Steffen Büchter verteidigte den knappen Vorsprung leidenschaftlich und freute sich über den ersten Oberliga- Derbysieg: "Aus meiner Sicht haben wir einen sehr engagierten Auftritt gezeigt, wir haben genau die Derbystimmung mitgebracht, die wir heute gebraucht haben", so Büchter. "In Gleichzahl haben wir den Gegner gut beschäftigt und in der ersten Halbzeit auch ein leichtes Chancenplus kreiert. Wir freuen uns, dass sich die Jungs für ihren Auftritt mit dem Derbysieg belohnen konnten".
Bereits an diesem Sonntag geht es mit dem nächsten Heimspiel weiter. Zu Gast in der Senger-Arena ist dann die SpVgg. Vreden, die in der vergangenen Woche einen 7:1-Auswärtserfolg beim TuS Bövinghausen feiern konnten. Für die Blau-Gelben aus dem Kreis Ahaus/Coesfeld ist es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Mit vier Niederlagen in Serie - unter anderem mit der 0:1- Hinspielpleite gegen unseren FCG - startete das Team des Trainerduos Andree Dörr und Romario Wiesweg denkbar ungünstig in die aktuelle Spielzeit. Doch was dann folgte ist ein Beweis dafür, gewesen, dass die Vredener zurecht seit Jahren zum Oberligainventar gehören: Sie kämpften sich eindrucksvoll aus der Krise und sammelten bis 22. Spieltag gute 29 Punkte. Zudem setzte es seit Anfang Dezember gerade einmal eine Niederlage in der Liga (1:2 in Lippstadt) und Top-Teams wie die Zweitvertretungen des VfL Bochum (2:1) und von Preußen Münster (3:2) konnten in dieser Zeit sogar geschlagen werden.
Auch auf dem Transfermarkt zeigte sich die Spielvereinigung aktiv: Im Winter konnte man mit Julius Gerster den Ausnahmestürmer der Landesliga Staffel 4 von Westfalia Gemen loseisen, der sich in der vergangenen Spielzeit mit 33 Toren in 28 Spielen die Torjägerkanone sicherte. In vier Oberliga- Spielen konnte er ebenso zwei Mal knipsen und seinen Torriecher unter Beweis stellen.
Grund genug also für Steffen Büchter und Torsten Maas, sich wie gewohnt akribisch auf den kommenden Gegner einzustellen, damit es bestenfalls wie im Hinspiel einen Erfolg zu feiern gibt: „Wir bereiten uns auf eine formstarke Mannschaft vor, die super intensiv Fußball spielt und über ein starkes Umschaltspiel kommt“, sagt Büchter zum kommenden Gegner. "Wir werden diese Offensivaktionen sowie ihre individuelle Qualität auf diesen Positionen kontrollieren müssen, um selbst auch zu Umschaltszenen zu kommen. Verstecken möchten und werden wir uns definitiv nicht".
Personell betrachtet wird es spannend sein, inwiefern unser Trainerduo Veränderungen in der Abwehrkette vornehmen wird: Miclas Mende ist fort, Jonas Tepper gesperrt und Philip Röhe konnte in dieser Woche nicht trainieren. Erfreulicherweise bietet die Rückkehr von Yoost Diezemann eine vielversprechende neue Option im Verglich zur Vorwoche. Neben den Langzeitverletzten Tom Sikorski, Timon Tenambergen und Frederik Schulte fallen auch Hannes John (Faserriss), Daniel Geisler (krank) und Max Büscher (krank) sicher aus, hinter der Kaderrückkehr von Kapitän Julian Conze steht noch ein Fragezeichen.
Text: Felix Hennig