Lange ist es nicht her, dass man sich gegenüber stand. Erst am 29.03. ging das Hinspiel im Siegener Leimbachstadion über die Bühne, wo sich der FCG teuer verkaufte und einen Punkt mit nach Münster nahm. Hannes John und Benedikt Fallbrock, die beide verletzungsbedingt am kommenden Sonntag nicht zur Verfügung stehen, trafen seinerseit sogar zu einer 2:0- Führung für unseren FCG. Erst kurz vor Spielende kam Siegen vor knapp 2000 Zuschauern zum Ausgleich. Am Sonntag sind die Sportfreunde Siegen nun als Meister der Oberliga Westfalen zu Gast in der Senger Arena.
Unsere 49er bestritten ihr letztes Ligaspiel am vergangenen Wochenende beim "kleinen Derby" in Rheine, welches nach 90 intensiven und umkämpften Minuten mit einem 1:1-Unentschieden endete. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase brachte Louis Martin seine Farben in Front (27.), was gleichzeitig der Startschuss für die beste Phase der Gäste war. Wie so oft in dieser Spielzeit verpassten es die Gievenbecker allerdings nachzulegen und dem Gastgeber den berühmten Stecker zu ziehen. „Wir hatten es 70 Minuten eigentlich gut unter Kontrolle“, blickt FCG-Trainer Steffen Büchter zurück. Aber eben auch nur mit einem Tor Unterschied geführt, da Louis Martin (32.) und Jonas Tepper (38.) aus jeweils aussichtsreicher Position scheiterten. Als dann noch Leo Scheipers an der Latte verzweifelte (62.) und Kerolos Makkar sowie Piet Bräunig eine aussichtsreiche Doppel-Chance liegen ließen (82.), kam es, wie kommen musste: Bennet van den Berg zog aus der Distanz ab, Eschhaus parierte, Tom Bauer staubte ab. Ausgleich (87.). „Es ist enorm bitter, wir hätten so ein dreckiges 1:0 heute mal verdient gehabt“, fügt Trainer Torsten Maas an. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Fabian Kerellaj in der Nachspielzeit noch die XXL-Chance zum Sieg für die Rheinenser liegen lies, als er leichtfertig eine vier gegen null Situation zu egoistisch beendete und am glänzend parierenden Nico Eschhaus scheiterte. "Wahnsinn, wie das Spiel sich wendet. Wir müssen den Sack früh zumachen und unser Momentum einfach mal ausspielen, dann sparen wir uns womöglich auch diese Schlussphase", so Maas.
Nun steht am Sonntag mit den Sportfreunden Siegen im letzten Heimspiel das wohl größtmögliche Kaliber auf dem Plan. Ein Blick auf die Zahlen reicht aus: in 32 Spielen kassierten die Siegener gerade einmal 24 (!) Gegentore. Die letzten sieben Pflichtspiele konnten alle gewonnen werden, seit über 20 Spielen ist der Primus ungeschlagen in der Liga. Auch nach der eingetüteten Meisterschaft wurden weiterhin alle Spiele gewonnen, was eindeutig für den Charakter der Mannschaft spricht. Vor allem in den Schlussminuten spielen die Siegerländer ihre Mentalität und Qualität nach ruhenden Bällen aus: Nicht nur beim Hinspiel gegen unseren FCG traf Stürmer Arif Güclü nach Eckball von Mats Scheld per Kopf, auch am vergangenen Wochenende gegen Rhynern sowie Anfang Mai gegen Preußen entschied Siegen die Partie in der Nachspielzeit.
Bevor das Abenteuer Regionalliga für die Sportfreunde Siegen beginnt, stehen nach dem Spiel in der Senger Arena noch zwei Highlights für die Sportfreunde an: Zum einen das Kreispokalfinale gegen den TuS Erndtebrück an, also ein waschechtes Siegerlandderby. Am letzten Spieltag gastiert dann Mitaufsteiger VfL Bochum II im Leimbachstadion.
Aus FCG-Sicht wird das letzte Heimspiel der Saison aus emotionaler Sicht ein ganz besonderes: Neben FCG-Legende Nils Heubrock beenden auch Kapitän Julian Conze sowie Daniel Geisler und Philip Röhe ihre aktive Laufbahn. Jeder FCG´ler und Wegbegleiter ist herzlich eingeladen, den Jungs, die nach Spielende offiziell verabschiedet werden, einen würdigen Abschluss zu bereiten.
„Zum Heim-Saisonfinale bekommen wir den Ligaprimus und dürfen nochmal ein absolutes Highlight- Spiel genießen. Bei uns wird aber vorallem der Fokus auf dem letzten Heimspiel für einige sehr verdiente Spieler liegen. Gerade für die Jungs soll es nochmal eine große Bühne geben und wir würden uns über zahlreiche Zuschauer und ein gutes letztes Heimspiel sehr freuen. Siegen ist in allen Belangen die Topmannschaft der Oberliga und wir wollen nochmal unter Beweis stellen, dass an einem guten Tag von uns alles möglich ist. Wir wollen mit viel Herz und Leidenschaft auftreten und die einzige Mannschaft werden, die kein Spiel gegen einen der beiden Aufsteiger verloren hat in dieser Saison“, freut sich Steffen Büchter auf das Duell mit dem Meister.
Neben den bereits oft erwähnten Langzeitausfällen Tom Sikorski, Hannes John, Frederik Schulte, Benendikt Fallbrock, Timon Tenambergen, Chris Rüther und Connor Janning wird auch Sven Rüschenschmidt (Bänderriss) im Saisonfinale ausfallen.
Text: Felix Hennig
Foto: Marco Golfing