Heimstärke wird auf den Prüfstand gestellt

Heimstärke wird auf den Prüfstand gestellt

Die Erste 03.10.2025

Am Sonntag gastiert das Topteam der SG Wattenscheid 09 im Sportpark

AUSGANGSLAGE

„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“, schallte es im Schatten des LVM- Preußenstadions aus dem tanzenden Gievenbecker Mannschaftskreis. Unsere Erste Mannschaft hat gerade etwas geschafft, was vor ihr noch keiner in der Oberliga gelang, und zwar beim Stadtrivalen Preußen Münster U23 auswärts drei Punkte einzufahren - es sind obendrein die ersten Auswärtszähler überhaupt in dieser Spielzeit. Nach 90 hochintensiven Minuten war es ein Last- Minute- Tor des Mannschaftskapitäns Niklas Beil, der in der sechsten Minute der Nachspielzeit im Anschluss an einen Eckball das Spielgerät über die Linie drückte. Kurz zuvor glich Preußen aus (90.) und freute sich über den späten Ausgleich in einer sehr ausgeglichen Partie. In diese kamen die Gastgeber besser rein, früh drückte der SCP den FCG in die eigene Hälfte. Dann sorgte eine taktische Anpassung dafür, dass sich die 49er deutlich einfacher taten und mehr Zugriff bekommen sollten: Nach einem Freistoß legte Felix Ritter mustergültig für Torschütze Ben Wolf auf (26.), der ausgerechnet gegen seinen Ex- Club traf. Wenig später hatten Fabian Witt und Benedikt Fallbrock das zweite Tor auf dem Fuß (40.), sie scheiterten jedoch an Latte und Pfosten. „Preußen hatte insgesamt wohl mehr Abschlüsse, wir hatten aber die größeren Chancen“, sagten die FCG- Coaches Steffen Büchter und Torsten Maas. So auch im zweiten Durchgang: Louis Martin (Foto) besaß die riesige Chance aufs vorentscheidende 2:0, scheiterte jedoch an Preußen- Torwart Jovic. So kam es auf die Nachspielzeit an, in der Preußen erst zustach - und der FCG durch Beil das letzte Wort besaß. 

GEGNERCHECK 

Als Minimalist in die Saison gestartet und zuletzt richtig ins Rollen gekommen ist die bislang ungeschlagene SG Wattenscheid 09. Zwei Törchen an den ersten vier Spieltagen reichten für acht Punkte, gleich elf Treffer in den nächsten zwei Partien sorgten für zwei weitere Erfolge. Und der Vergleich gegen die kriselnden Rot-Weißen aus Ahlen wurde mit 4:1 beendet. Auffällig: Zwei von nur drei Gegentreffer bisher kassierte Wattenscheid vom Elfmeterpunkt. Coach Christopher Pache ist mithin nicht nur ungeschlagen, sondern ganz glücklich derzeit: „Das ist Fußball, wie er nach Wattenscheid gehört. Hohes Pressing, sauberer Fußball, gut zu Ende gespielt", sagte er kürzlich gegenüber "reviersport". Er schätze eine Qualität besonders: „Wir waren bereit, den richtigen Spieler in der richtigen Position zu sehen. Das hat uns zuvor gefehlt.“ Der 37- Jährige kam Mitte 2024 ins Amt als vorheriger Co-Trainer von Engin Yavuzaslan, der den geschichtsträchtigen Standort im Bochumer Stadtteil verließ, und führte die Elf auf Rang acht. Mit einem ziemlich grauen Mittelfeldrang zufrieden geben will sich mittelfristig jedoch wohl niemand im Traditionsverein, der Mitte 2023 aus der Regionalliga kippte. Bessere Zeiten sind längst Vergangenheit, aber das Wissen um und das Gefühl für die eigene Tradition färben die Atmosphäre wie die Ansprüche an der Lohrheide, wo zwischen 1990 und 1994 Erstliga-Fußball geboten wurde. Und insgesamt 20 Jahre lang spielte die SG in Liga zwei. Die aktuelle Elf schickt sich jedenfalls schnell an, eine neue Begeisterung zu entfachen. Kluge Transfers und die wohl bestehenden finanziellen Möglichkeiten, stärken den Kader. Für mehr Torgefahr sorgen die Neuzugänge Kevin Schacht (ehemals Preußen Münster), Finn Wortmann (SpVg Erkenschwick) und Ilias Anan (Türkspor Dortmund) - sie stehen bereits jetzt bei zehn Saisontoren und sechs Assists. Ebenfalls neu im Kader der SGW ist Albin Thaqi: Nach Stationen bei Fortuna Köln, TuS Bövinghausen und den SF Lotte nimmt das Ex-BVB-Talent nun die Abwehrchef- Rolle an der Lohrheide an - neben weiteren Tospielern wie Torwart Joshua Mroß, Linksverteidiger Eduard Renke oder „Zehner“ Berkan Firat. 

LETZTE DUELLE

Die Bilanz bei sieben Aufeinandertreffen zwischen Gievenebck und Wattenscheid liest sich ausgeglichen: Drei Oberliga- Duelle gingen an den FCG, zwei an die SGW und zwei weitere - und zwar beide Partien aus der Vorsaison - endeten Remis. Sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel gab es jeweils ein hart umkämpftes und enges 1:1- Unentschieden. 

TRAINERSTIMME

„Es ist ja kein Geheimnis, dass Wattenscheid zu den Top- Aufstiegskandidaten zählt - und das vollkommen zurecht“, sagt FCG- Trainer Torsten Maas über den kommenden Gegner. „Wattenscheid hat den ohnehin schon sehr gut aufgestellten Kader im Sommer nochmals verstärkt und hat wahnsinnig viel fußballerische Klasse in den eigenen Reihen“. Für den FCG komme dieses „Bonusspiel“ jedoch zur genau richtigen Zeit: „Der Spirit in der Kabine und die Energie, die unsere Jungs aktuell auf den Platz bringen, stimmen uns sehr positiv. Dass wir uns auf eigenem Platz derzeit besonders wohl fühlen, möchten wir auch Sonntag wieder beweisen und Wattenscheid das Leben schwer machen. Wir glauben definitiv an unsere Chance, auch am Sonntag zu punkten und werden wieder alles investieren“. 

PERSONAL 

Man darf gespannt sein, ob unser Trainerteam an der zuletzt zwei Mal unveränderten und siegreichen Elf Veränderungen vornehmen wird. Mika Keute, Kerolos Makkar und Felix Ritter konnten in dieser Woche nur eingeschränkt trainieren, sollten bis Sonntag aber bei Kräften sein. Tom Langenkamp (Leiste) wird ebenso ausfallen wie die Langzeitverletzten Leo Scheipers, Tom Sikorski und Timon Tenambergen. 

DER SPIELTAG IM SPORTPARK : 

11:00 Uhr: U16 vs. SF Lotte (Bezirksliga)

11:15 Uhr: U19 vs. FC Iserlohn (Westfalenliga)

14:30 Uhr: ERSTE vs. SG Wattenscheid 09 (Oberliga) - Mitglieder frei!

17:00 Uhr: ZWEITE vs. VfL Senden II (Kreisliga A)

#AUSPURERFREUDEAMSPIEL

Foto: sportfotografie.ms

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