49er Story: Kerolos Makkar & Tom Langenkamp

49er Story: Kerolos Makkar & Tom Langenkamp

Die Erste 08.10.2025

Die FCG-Youngstars legten einen starken Saisonstart hin - und haben noch viel vor

Von Thomas Austermann

Ex-Preußenjunioren, die sich beim 1. FC Gievenbeck neu ausrichten, gibt es viele. Jeder hat so seine eigenen Erfahrungen beim Adlerclub gemacht, das gilt auch für zwei der jüngsten Oberligaspieler. Wobei Tom Langenkamp (19) und Kerolos Makkar (19) einen entscheidenden Teil ihres sportlich- jugendlichen Werdegangs nicht an der Hammer Straße absolvierten, sondern eben am Gievenbecker Weg 200.

Offensivspieler Makkar (Foto) durfte sich als A-Junior bereits in der Vorsaison in der Ersten zeigen, sammelte in elf Meisterschaftspartien 482 Spielminuten und verzeichnete vier Torvorlagen. Auch im Kreispokal sorgte er immer mal wieder für Überraschungsmomente, durfte beim Finalerfolg gegen Westfalia Kinderhaus gar in der Startelf ran. Dass er wie Tom nun an die Erste gebunden wurde, war folgerichtig. „Weil wir total überzeugt sind vom Potential der beiden“, sagt Sportleiter Jens Truckenbrod. Im Alter von knapp fünf Jahren kam Kerolos mit Familie aus Ägypten nach Deutschland. „Ich hab’ als Siebenjähriger beim ESV gekickt“, sagt er im Rückblick. Die Trikots von Borussia Münster und Wacker Mecklenbeck trug er auch nach dem Umzug von Berg Fidel nach Mecklenbeck. Als U-13-Spieler fiel er auf – Verantwortliche des SC Preußen, von Münster 08 und dem FCG sprachen ihn und die Eltern auf eine Perspektive an.

Die Gievenbecker U 14 wurde seine neue Mannschaft. Im Sportpark wurde Kerolos augenscheinlich noch stärker, denn die Preußen warben wieder um ihn. In der U 17 und in der U 19 spielte er je eine Serie für den Traditionsclub. Getrübt durch eine monatelange Auszeit als A-Junior wegen einer Lungenentzündung. „Als ich einmal ein Spiel der Gievenbecker Ersten geguckt hab’, kam ich ins Gespräch mit einem früheren Jugendtrainer.“ Das war Torsten Maas, der Kerolos von der Rückkehr überzeugte. „Ich empfinde ihn und Tom wie zwei Musterschüler“, sagt Maas. „Total ehrgeizig, reflektiert und extrem fleißig. Ich hatte ja bereits die Freude, sie in der Jugendphase zu begleiten. Ich freue mich über ihre Entwicklung, aber ich wundere mich darüber kein bisschen!“ Der „Kero“, wie der Chefcoach formuliert, „war schon immer ein Unterschiedsspieler. Er ist ein Künstler, der zugleich arbeitet. Ich habe noch keinen Spieler erlebt, der so wie er über die eigenen Grenzen hinweg geht.“ Kerolos stand in fünf der ersten sieben Spieltage gemeinsam mit Ben Wolf und Fabian Witt in einer Art Dreier-Sturm auf dem Feld, zuletzt warf ihn eine Erkältung etwas raus. „Da gibt es eine große Flexibilität und wir wissen ganz gut, wer sich wann wohin bewegt“, sagt er zur Spielidee. Grundsätzlich ist, auch ganz typgerecht, die Offensivmentalität eingeimpft. „Wir gehen gerne ins Risiko, spielen uns den Ball flach zu. Wir mögen es nicht, uns defensiv einzubunkern!“ Dass er sich „oben“ umstellen muss, ist ihm trotzdem klar. „Allein was die Vorbereitung auf die Gegner angeht, ist das doch etwas ganz anderes. Das ist viel Kopfarbeit – ich muss lernen, mitzudenken, denn eigentlich bin ich besser, wenn ich meinen Kopf im Spiel ausschalte…“

Während Kerolos nach dem Realschulabschluss derzeit jobbt, büffelt sich Tom Langenkamp auf dem Scholl-Gymnasium in Kinderhaus zum Abi 2026. Als Kicker ist er von außen betrachtet eine der großen Überraschungen, denn der Verteidiger hat sich quasi ohne Anlauf auf die Schnelle in die Erstformation gespielt - und die ersten sechs Spieltage immer gestartet, weil er in der Vorbereitung auffiel. Langenkamp bedeutet es viel, wieder mit Makkar zusammenspielen zu können. Wie damals in der Jugend. „Tom ist ein chilliger Typ“, sagt Kerolos. „Das strahlt er auch auf dem Platz aus.“ Mag eine geradezu entspannte Haltung auffallen, so hat die aber nichts mit Lässigkeit zu tun. Der sehr konzentrierte und bisweilen schon cool die Aufgaben lösende Tom „ist ein ganz cleverer Zweikämpfer, der für jeden Gegner unangenehm ist“, wie Maas wertet. „Er übernimmt Verantwortung und besticht durch Mentalität“. „Ich bin ja in eine gefestigte Truppe gekommen und war sofort drin im Team. Für mich stellt sich das wie eine Art Flow da, ich fühle mich sehr wohl.“ Und er mag die Wertschätzung, die er erfährt. „Ich spiele seit fünf Jahren in Gievenbeck und bin umso glücklicher, dass ich den schweren Schritt schaffe. Hier ist die sportliche Entwicklung und die Mischung aus einem familiären Umfeld sowie dem Leistungsgedanken besonders.“

In Kinderhaus war er Westfalia-Junior bis zur U 13, aus der heraus gleich ein Trio zum SCP wechselte. Nach der Zäsur durch die Corona- Pandemie rieten ihm die Preußen zum Wechsel, was sich schnell herumsprach. „Ich bekam direkt einen Anruf von Lüde“, erinnert sich Tom, der dann mit Abteilungsleiter Christian Wielers „bestimmt ein paar Stunden“ quatschte, ehe er zur U 15 zum FCG kam. „Ich bin heute dankbar, dass mir der Verein trotz meiner längeren Ausfallzeit das Vertrauen entgegen bringt“, sagt Tom, der als A-Junior mehrere Monate wegen einer Schambeinentzündung passen musste - und nun wegen leichten Leistenproblemen ebenfalls kurzfristig zum Zuschauen verdammt ist. 

Foto: sportfotografie.ms

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